Salesforce’s TrailblazerDX (TDX) 2022, eine Salesforce Entwicklerkonferenz Ende April, bot eine Fülle von zukunftsweisenden Aussagen, Demos, Workshops und tanzenden Maskottchen. Vieles wurde gesagt und gezeigt, aber Automatisierung und Zusammenarbeit waren zentrale Themen sowohl bei TDX als auch beim vorhergehenden Analystengipfel. Wie passt Salesforces Botschaft zu dem, was Softwarekäufer verlangen?

Automatisierung war ein übergreifendes Thema

Salesforce Co-CEO Bret Taylor sprach vor einem Raum voller Analysten, um einen Gipfel zu eröffnen, der TDX Ende April vorausging. Digitale Transformation war ein großes Thema, insbesondere in Bezug auf Automatisierung. Taylor bemerkte, dass die digitale Transformation durch die Pandemie „vielleicht um ein Jahrzehnt beschleunigt“ wurde. Laut ihm müssen B2B-Unternehmen jedoch noch bei Automatisierung und Selbstbedienung aufholen.

Automatisierung erwies sich als das herausragendste Thema der Konferenz, wobei viele von Salesforces zukunftsweisenden Aussagen sich auf das Konzept konzentrierten. Salesforce spielte sogar einen kurzen Rap über Automatisierung vor einer der Hauptreden, obwohl ich sicher bin, dass dieser mittlerweile in jedermanns Playlist ist. Die Präsentation von Mulesoft über API-Design und API-Management konzentrierte sich stark darauf, so viel wie möglich des Prozesses zu automatisieren, von API-Sicherheitsrichtlinienkonfigurationen bis hin zur Dokumentationserstellung.

Low-Code war eine der Hauptmethoden, die zur Erreichung der Entwicklungsautomatisierung gezeigt wurden, zusammen mit Robotic Process Automation (RPA). Bret Taylor sprach über das, was er als „zufällige Administratoren“ sieht: Menschen, die in die Salesforce-Entwicklung stolpern, weil es einfach ist. Während der Keynote „Build Fast with the Salesforce Platform“ sprach Autodesk’s Tzvetana Duffy über die Dichotomie zwischen der Bedeutung von benutzerdefinierten Sicherheitsstandards in der Softwareentwicklung und der Schwierigkeit, diese zu erstellen. Sie betonte, dass Low-Code-Entwicklung Sicherheitsbest-Practices automatisch und im Hintergrund hält, einige der Risiken, die mit benutzerdefiniertem Code einhergehen, eliminiert, indem sie eine stärker geführte Entwicklung erzwingt.    

Zusammenarbeit war ein weiteres Hauptaugenmerk

Jenseits der Automatisierung war die Zusammenarbeit, die Low-Code-Entwicklung ermöglichen könnte, ein weiteres zentrales Thema, das immer dann angesprochen wurde, wenn Low-Code erwähnt wurde. Bret Taylor sagte, dass er Low-Code als eine Möglichkeit sieht, die Produkt- und Feature-Entwicklung zu „demokratisieren“, indem weniger technische Personen einbezogen werden. Mulesoft sprach über ihre Vision der Zusammenarbeit zwischen Mulesoft Anypoint Platform-Nutzern und Mulesoft Composer-Nutzern. Die Idee ist, dass technische Entwickler APIs auf Anypoint entwerfen und diese dann an Composer weitergeben, wo Administratoren sie über eine Low-Code-Oberfläche wiederverwenden können.

Diese Ideen sind sicherlich schön vorstellbar, besonders in einer digital-first Arbeitsumgebung. Das Versprechen von Low-Code als Mittel, um Wissenslücken zwischen verschiedenen Teams, die sich mit Produkt- und Feature-Entwicklung beschäftigen, zu überbrücken, ist verlockend, da Unternehmen von jeder Strategie profitieren, die ihre digitale Produktion beschleunigt.

Aber demokratisieren Low-Code-Entwicklungsplattformen wirklich den Entwicklungsprozess? Oder geben sie einfach nicht-technischen Entwicklern mehr zu tun, während Pro-Code-Entwickler in ihren Full-Stack-Entwicklungsumgebungen getrennt bleiben? Wie zukunftsweisend ist Salesforces Fokus auf Automatisierung und Zusammenarbeit wirklich?

Wie beliebt sind Automatisierung und Zusammenarbeit unter G2 Low-Code-Rezensenten?

Angesichts Salesforces Fokus auf Automatisierung und Zusammenarbeit im Low-Code-Bereich wollte ich häufige Themen untersuchen, die in Bewertungen für Produkte in der Kategorie Low-Code-Entwicklungsplattformen von G2 aufgetaucht sind.

Die Ergebnisse waren interessant. Im vergangenen Jahr erwähnten 25% der Bewertungen in der Kategorie Low-Code-Entwicklungsplattformen von G2 Automatisierung, wenn sie beschrieben, was ihnen an einem Produkt gefiel. Dies deutet darauf hin, dass Käufer in diesem Bereich tatsächlich nach immer mehr Automatisierung suchen, während sie sich in der aktuellen Ära der beschleunigten digitalen Transformation zurechtfinden.

Allerdings erwähnten nur 1,6% der Rezensenten Zusammenarbeit, wenn sie darüber sprachen, was ihnen an einem Produkt gefiel. Es scheint, dass Salesforces Vision einer Low-Code-Zukunft, die proaktive Zusammenarbeit beinhaltet, noch in weiter Ferne liegt. Zumindest im Moment scheint Zusammenarbeit nicht im Vordergrund der Rezensenten im Low-Code-Entwicklungsbereich zu stehen. Benutzerfreundlichkeit, Automatisierung und Funktionen scheinen für die heutigen Nutzer viel wichtiger zu sein, die die Software möglicherweise tatsächlich als individuelle Mitwirkende an den Zielen ihrer Unternehmen nutzen.

Ausblick

Wenn ein Unternehmen so groß wie Salesforce seine Vision für die unmittelbare Zukunft teilt, sollten B2B-Softwarekäufer auf Hinweise für ihre eigenen Softwarestrategien achten. Dennoch können die Erwartungen an das Benutzerverhalten bei der Nutzung von Salesforce-Software manchmal zu optimistisch sein. 

G2-Daten unterstützen die Idee, dass Automatisierung zu Recht ein großes Anliegen für jedes Unternehmen ist, das seine digitale Transformationsstrategie mit Low-Code-Tools verbessern möchte. Allerdings könnte der Traum, No-Code- und Pro-Code-Nutzer in einer einzigen Low-Code-Umgebung zusammenzubringen, noch nicht der Realität entsprechen.

Ich wette, dass Low-Code-Entwicklungsplattformen einen steinigen Weg vor sich haben, um sowohl nicht-technische Entwickler als auch technische Entwickler zu überzeugen. Käufer sollten ihre Erwartungen im Zaum halten, wenn sie eine Low-Code-Entwicklungsplattform mit dem Ziel erwerben möchten, Silos abzubauen.